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Emiel Regis Rohellec Terzieff-Godefroy, oder kurz Regis (geboren 840) war ein höherer Vampir, der ein direkter Nachfahre jener Kreaturen ist, die durch die Sphärenkonjunktion in die Welt gelangt waren und nicht wieder zurückkehren konnten.
Der Vampir hatte sich kurzzeitig einen vierbeinigen Gefährten zugelegt und ihm den Namen "Draakul" gegeben.

Alsbald erblickten sie einen graumelierten Kopf und dann ein Gesicht, das eine edel gekrümmte Nase zierte, die keineswegs einem Ghul gehörte, sondern einem feingliedrigen Mann in mittleren Jahren. Percival hatte sich nicht geirrt. Der Mann erinnerte tatsächlich ein wenig an einen Steuereintreiber.
»Kann ich mich hervorwagen?«, fragte er und blickte aus schwarzen Augen unter leicht angegrauten Brauen zu Geralt hoch.
~ Aus "Feuertaufe"

In den Büchern[ | ]

Regis ist ein Freund von Geralt. Als die beiden sich kennen lernten, war Regis bereits über vierhundert Jahre alt. Er arbeitete als Bader (womit im Mittelalter keine Leute mit Handtüchern gemeint waren, sondern Ärzte ohne Doktortitel, die sich mit kleineren chirugischen Eingriffen beschäftigten) und Heilkundiger in Dillingen, eine ungewöhnliche Anstellungen für jemanden mit hohem Intellekt. Geralt und seine Gruppe (zu diesem Zeitpunkt bestehend aus Milva und Rittersporn), Zoltan und seine Gefährten trafen Regis das erste Mal an einem ungewöhnlichen Ort – auf einem Friedhof. Am Rande des Fen Carn hatte er sich in einer kleinen Hütte ein kleines Alchemielabor eingerichtet, bestehend aus einem Destillierapparat und einem Haufen abgelagerter Alraunenwurzeln. Mit Zutaten, die auf dem Elfenfriedhof wuchsen, bereitete er seltene Elixiere zu, unter anderem einen Mandragoratrank.

Regis war immer von einem Kräuterduft umgeben. Er hatte das Äußere von einem feingliedrigen Mann in den mittleren Jahren, eine "edel gekrümmte" Nase, angegrautes Haar und stechend schwarze Augen - sein Erscheinungsbild erinnerte eher an einen Steuereintreiber als an einen Vampir. Wenn er lächelte, dann zumeist mit geschlossenen Lippen. Seine spitzen und scharfen Vampirzähne entblößte er nur, wenn er es für angebracht hielt. Regis fand großen Gefallen daran, die allgemein gültigen Mythen über Vampire zum Einsturz zu bringen, in denen es heißt, man tötet einen Vampir mit einem Holzpflock und er fürchtet Knoblauch. Bei einem Bankett auf dem Schloss von Anna Henrietta in Toussaint erzählte er von einem Erlebnis, das genau das Gegenteil darstellte.

Regis schloss sich Geralt und seinen Gefährten an, da er aufgrund der Kriegswirren einerseits keine Möglichkeit sah, in sein Dorf zurückzukehren, und er andererseits es auch nicht ratsam fand, unter diesen Umständen in der Einöde zu bleiben. So erklärte es jedenfalls Regis. Dass mit Regis irgendetwas nicht stimmte, wurde bei einem sogenannten Gottesgericht offenbar, als er ein glühendes Hufeisen aus dem Feuer nahm, ohne dass es ihm schadete. Als Regis später Geralt und Rittersporn aus einem Truppenlager vor dem Galgen rettete, indem er die Wachposten einschlafen ließ, wurde seine Vampirnatur offenbar. Das anfängliche Entsetzen von Rittersporn, Milva und Cahir legte sich, als Regis erklärte, er habe dem Trinken von Blut für immer entsagt. Als die Gruppe in Beauclair überwinterte, hatte er ein kurzes Verhältnis mit einer Succubus.

Während der gemeinsamen Reise erzählte er von seiner Vergangenheit. Als er noch jünger war, hatte er viel unsinnige und grausame Taten begannen. Es gab eine Zeit, da hatte er einer Vampirin zu Liebe aufgehört zu trinken[1]. Als sie ihn verließ, wurde er rückfällig und trank noch mehr als vorher.
Regis fing an betrunken zu fliegen, was in seinen Gesellschaftskreisen unverzeihlich ist. Als er wieder einmal zu viel getrunken hatte und dann noch fliegen wollte, fingen ihn aufgebrachte Bauern. Sie schlugen ihm den Kopf ab, pfählten sein Herz mit einem Holzstab und begruben ihn. Regis brauchte fast fünfzig Jahre, um sich wieder zu regenerieren. Aber schließlich erholte er sich vollends. Hiernach änderte Regis seinen Lebensstil komplett und hörte auf mit dem Verzehr von "Genussmitteln".

»Ihr müsst verzeihen, meine Herren«, wehrte der Alchimist ab, »aber ich gestatte mir keinerlei Genussmittel. Die Gesundheit ist nicht mehr das, was sie einmal war, ich musste verzichten ... auf viele Annehmlichkeiten.«
»Nicht einmal ein Schlückchen?«
»Es handelt sich um ein Prinzip«, erklärte Regis ruhig. »Ich verstoße niemals gegen Prinzipien, die ich für mich selbst aufgestellt habe.«
~ Aus "Feuertaufe"

Erst beim Angriff auf das Schloss Stygga, bei dem er neben Geralts weiteren Freunde aus der Hanse kämpfte, brach er sein Prinzip und richtete unter den Wächtern des Schlosses ein Blutbad an. Er befreite dabei Geralts Geliebte Yennefer aus den Fängen der Folterknechte und unterstützte dem Hexer, den skupellosen Zauberer Vilgefortz zu bekämpfen. Doch der mächtige Magier hatte einen Weg gefunden, selbst Vampire unschädlich zu machen. Es war mehr eine Einschmelzung mit Hilfe von Magie als eine Verbrennung. Geralt war einer seiner letzten Freunde, die er zu diesem Zeitpunkt noch hatte.

Die Hände, mit denen er Regis packte, wurden hell wie glühendes Eisen. Der Vampir schrie auf. Geralt ebenfalls, als er sah, dass der Zauberer Regis buchstäblich zerriss. Er sprang zu Hilfe, kam aber zu spät. Vilgefortz stieß den zerrissenen Vampir zu einer Säule, schoss aus der Nähe, aus beiden Händen weißes Feuer auf ihn. Knallend und klirrend fiel der Rest der Fensterscheiben heraus. Die Säule aber schmolz einfach. Und der Vampir mit ihr, zerfloss zu einem formlosen Gesteinsklumpen. (...) »Ich könnte dich zu Glas einschmelzen wie dieses Ungeheuer eben. Aber du, Hexer, musst anders sterben. Im Kampf. Vielleicht in keinem besonders ehrlichen, aber immerhin.«

Geralt tötete Vilgefortz. Auf die Frage Yennefers, die bei diesem Kampf ebenfalls dabei war, wer der gewesen sei, dem sie ihr Leben verdanke:

Sie verstummte, blickte auf die Überbleibsel der geschmolzenen Säule, in der man die Umrisse einer Gestalt erkennen konnte. »Wer war das, Geralt?«
»Ein Freund. Er wird mir sehr fehlen.«
»War er ein Mensch?«
»Er war die Menschlichkeit in Person. (...)«
~ Aus "Die Dame vom See"

Regis ist ein Charakter aus den Romanen "Feuertaufe" ("Chrzest ognia"), "Der Schwalbenturm" ("Wieża jaskółki") und "Die Dame vom See" ("Pani jeziora"). Die Reisegruppe um Geralt trifft auf den Vampir in Fen Carn, als er dort herumschleicht. (Siehe: "Feuertaufe", dtv 2009, ab S. 149)

The Witcher 1[ | ]

Im Computerspiel The Witcher wird Regis bei zwei Gelegenheiten erwähnt:

  • Auf der Party von Shani in der Quest Ein alter Freund erwähnt Rittersporn, dass Geralt einmal mit einem Vampir namens Regis befreundet war. Zoltan Chivay kennt Regis ebenfalls und bemerkt, Regis kann mit bloßen Händen glühende Hufeisen aus dem Feuer holen. Hierbei bezog er sich auf ein gemeinsames Erlebnis in "Feuertaufe".
  • In der Quest Blauauge erkennt die Königin der Nacht Geralt ebenfalls als Freund ihres Ex-Ehemannes Regis wieder. Die Königin der Nacht rechnet es Geralt hoch an, dass er mit Regis befreundet war, obwohl Regis kein Mensch war. Sie und Regis trennten sich damals, weil der Vampir zu tief ins Glas schaute.[2]

The Witcher 3: Wild Hunt[ | ]

Gwint[ | ]

Im ingame Minispiel hat Regis eine eigene Karte:

Blood and Wine[ | ]

Regis ist einer der Hauptcharaktere in der Erweiterung Blood and Wine des Computerspiels The Witcher 3: Wild Hunt.

Nach seiner förmlichen Einschmelzung durch den Magier Vilgefortz fand der Höhere Vampir Dettlaff van der Eretein Regis' Überreste. Dem Kodex der Vampire folgend, hatte Dettlaff die Wahl, Regis zu lassen wo er war oder sich um ihn zu kümmern. Allein hätte Regis kaum die Kraft gefunden, sich wieder in seine normale Form zu regenerieren - Dettlaff half ihm mit seinem eigenen Blut.

Während "Blood and Wine" ist Regis noch nicht komplett wiederhergestellt. Trotzdem versucht er seinem Freund und quasi Blutsbruder Dettlaff aus einer schwierigen Situation zu helfen. Er überzeugt Geralt davon, ihn dabei zu unterstützen, was der Hexer ihm gewährt.

Quests[ | ]

Bibliothek[ | ]

Tagebucheintrag[ | ]

Geralt verfolgte Ritter Miltons Mörder mit wilder Entschlossenheit. Diese Jagd endete damit, dass Geralt einem sehr gefährlichen Feind gegenüberstand: Der Mörder führte Geralt zu einem alten Lagerhaus, wo er ihn in einen Falle lockte. Ein bitterer Kampf entbrannte, bei dem Geralt im entscheidenden Moment von Regis gerettet wurde, einem höheren Vampir und einem alten Freund. Hier sollte ich erklären, dass Regis vor Jahren zu Geralts Mitreisenden zählte - ich gehörte ebenfalls dazu - und mit uns gemeinsam aufbrach und nach Ciri suchte. Gemeinsam bestanden wir viele faszinierende Abenteuer und Regis erwies sich als loyaler Freund, dem man sein Leben anvertrauen kann. Traurigerweise endete diese Expedition für Regis auf tragische Weise. Er wurde von Vilgefortz getötet und von ihm blieb nur noch ein nasser Fleck übrig.
Deshalb war der Hexer äußerst erstaunt, seinen alten Freund wiederzusehen - schließlich war Regis damals vor seinen Augen gestorben. Aber schließlich war dies nicht Regis' "letzter" Tod und auch nicht sein erster gewesen. Als junger Mann war Regis ein Freigeist gewesen und hatte dem zügellosen Bluttrinken gefrönt. Sein Lebensstil führte dazu, dass er von verärgerten Dorfbewohnern abgeschlachtet wurde. Er brauchte fünfzig Jahre, um sich davon zu erholen - was für einen Unsterblichen jedoch so gut wie keine Zeit ist. Als er sich vollständig erholt hatte, hörte er für immer mit dem Bluttrinken auf.
Jahrelang hatten wir gedacht, er wäre für immer von uns gegangen. Doch nun stand er im Lagerhaus am Hafen vor Geralt.
Regis erklärte, dass er sich wieder erholt hätte und nach Toussaint gekommen war, um Dettlaff, einen Freund, zu suchen.
Das waren die dramatischen Umstände, die Regis und Geralt in Beauclair erneut zusammenführten. Sie konnten ihr Wiedersehen jedoch nicht lange genießen, denn sie hörten, wie sich weitere Personen näherten. Da Regis ein Zusammentreffen mit aufgebrachten Menschen vermeiden wollte, verabredeten sie sich zu einem Treffen auf dem Friedhof, wo sich Regis vorübergehend häuslich niedergelassen hatte.
Geralt suchte den Mère-Lachaiselongue-Friedhof und die Krypta auf, in der Regis nicht nur wohnte, sondern die er auch in eine gut ausgestattete Alchemistenwerkstatt umgewandelt hatte. Sie begannen, sich zu beratschlagen. Regis war der Ansicht, dass sein Freund in großen Schwierigkeiten steckte. Als sie merkten, dass sie ähnliche Ziele verfolgten, wollten sie sich zusammentun und gemeinsam den Vampir Dettlaff ausfindig machen, der sich im Herzogtum inzwischen als das Biest von Beauclair einen Namen gemacht hatte.
Geralt erfuhr auch, wie Regis wieder in die Welt der Lebenden zurückgefunden hatte. Niemand anders als Dettlaff, den sie suchten, hatte ihm dabei geholfen. Vor diesem Hintergrund bestand Regis auf eine friedliche Lösung für das "Dettlaff-Problem".
Geralt und Regis waren beide der Meinung, dass sie Hilfe benötigten, um Dettlaff zu finden, und ihnen der Trank der Resonanz dabei behilflich sein würde. Um ihn zu brauen, benötigte Regis Körpergewebe des zu verfolgenden Objekts. Glücklicherweise hatte Geralt zuvor eine abgetrennte Hand gefunden, die dem Mörder gehörte. Als weitere Zutat wurde für das Brauen des Trankes der Resonanz der Speichel oder die Speicheldrüsen eines Fleckenwichts benötigt. Regis informierte den Hexer, dass sich eine solche Kreatur in der Gegend aufhielt und schickte ihn los, um sie zu jagen.
Geralt nahm den von Regis zubereiteten Resonanz-Trank zu sich und konnte so Ausschnitte aus dem Tag sehen, an dem Dettlaff seinen letzten Mord begangen hatte. Die Spur führte die Freunde zu einem verschlossenen Spielzeugladen, in dem Dettlaff Unterschlupf gefunden hatte.
Leider trafen unseren Helden Dettlaff dort nicht an. Doch sie mussten auch nicht mit leeren Händen wieder gehen. Nachdem sie den Laden durchsucht hatten, fand Geralt einen Brief, aus dem ersichtlich wurde, dass Dettlaff erpresst wurde. Die Erpresser hatten seine Liebste Rhenawedd entführt und drohten nun, sie zu foltern, wenn er nicht tat, was sie ihm sagten. Deshalb tötete Dettlaff die von ihnen genannten Ziele. Nach einer kurzen Beratung trennten sich Geralt und Regis. Regis wollte auf Dettlaff warten, während Geralt zu Anna Henrietta ging, um ihr vom Fortschritt der Nachforschungen zu berichten.
Bei der Verfolgung der Erpresser fanden sich Geralt und Anna Henrietta in einem privaten Anwesen wieder, in dem Treffen der Mandragora stattfanden - einem exklusiven Kreis der Boheme von Toussaint. Die Besitzerin des Anwesens war eine Frau namens Orianna. Zum großen Missfallen des Hexers gesellten sich später am Abend Regis dazu - in Begleitung von ... Dettlaff. In der darauffolgenden Unterhaltung erfuhr Geralt, dass Regis und Orianna alte Freunde waren.
Das gesamte Gespräch hatte etwas Surreales, da die Herzogin nicht wusste, dass sie mit dem gefürchteten Biest höchstpersönlich Konversation betrieb. Die wichtigste Erkenntnis war, dass die Erpresser Dettlaffs Liebste an einem Ort namens Dun Tynne gefangen hielten. Geralt nahm Regis beiseite und sie beratschlagten sich kurz. Geralt war dagegen, diese Information mit Dettlaff zu teilen. Seiner Meinung nach könnte dies zu ernsthaften Problemen führen. Ich muss sagen, dass ich mit dem Hexer einer Meinung bin. Wenn ein höherer Vampir die Kontrolle über sich selbst verliert, gibt es immer Ärger. Blutigen Ärger.

Gwent: The Witcher Card Game[ | ]

Galerie[ | ]

Randnotizen[ | ]

  • Während der der Ereignisse in "Feuertaufe" ist Regis 428 Jahre alt nach dem menschlichen Kalender und 642 Jahre nach dem Elfenkalender.[3]
  • "Regis" ist ein Name mit lateinischen Wurzeln, der so viel wie "königlich" bedeutet. "Godefroy" ist altdeutsch für W Gottfried und bedeutet "Gottes Schutz" oder eben "göttlicher Friede".
  • Köder für Aasfresser erhält man von Regis in einer Quest.

Fußnoten[ | ]

  1. In der Hexerwelt von Andrzej Sapkowski gilt Blut nicht als Nahrungsmittel der Vampire, sondern sie bekommen eine Art Alkoholrausch durch das Trinken von Blut.
  2. Davon konnte sie eigentlich nichts wissen, denn Regis gilt zum Handlungszeitpunkt von TW1 (1273) als tot. Es gab für ihn keine Möglichkeit, der Königin der Nacht von Geralt zu erzählen, denn bis zu seinem Tod hat er die Gruppe nie verlassen.
  3. Dies wurde in späteren polnischen und englischen Buchausgaben geändert, da es keinen Sinn ergibt: Zwar ist ein Jahr im menschlichen Kalender in 12 Monate unterteilt, im elfischen Kalender in 8, doch dies ändert nichts daran, wie viele Jahre insgesamt vergangen sind. In den deutschen Ausgaben ist dieser Denkfehler auch in neueren Auflagen weiterhin enthalten.(FT, dtv 2019, S.274)