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The Witcher (Netflix)  


 

Maria Barring (Milva) ist eine Jägerin und Fährtensucherin. Sie kann hervorragend mit dem Bogen umgehen und ist eine wahre Scharfschützin. Sie hat einen rauen Umgangston und ein ebensolches Benehmen, sie ist von eher einfacher Natur, auch weil sie nie Lesen und Schreiben gelernt hat.

Milva ist ein Charakter aus den Romanen "Feuertaufe" ("Chrzest ognia"), "Der Schwalbenturm" ("Wieża Jaskółki") und "Die Dame vom See" ("Pani jeziora").

Biografie[ | ]

Sie stammt aus einer Jägerfamilie in Sodden und hatte keine gute Kindheit. Als ihr Bruder von einem Elch getötet wurde, hat ihr Vater Maria das Waidwerk beigebracht. Sie hatte bereits mit elf Jahren das erste Reh erlegt. Als ihr Vater starb, heiratete Marias Mutter erneut. Die Tochter vertrug sich nicht mit dem Stiefvater und lief mit sechzehn davon. Sie lebte von der Jagd, wurde aber bald selbst zur Gejagten der Barone und Fürsten, auf deren Land sie wilderte. Schließlich verlegte sie ihr Jagdrevier in den Brokilon-Wald, wo sie bald von den Dryaden geschnappt wurde. Anstelle einer Bestrafung nahm man sie jedoch dort auf, seither steht sie in deren Schuld.

Von den Dryaden des Brokilon erhielt sie auch ihren Spitznamen Milva, die Weihe (ein Raubvogel), welchen später auch die Elfen verwendeten, weil ihnen das elfisch ausgesprochene "Maria" (Mear’ya) nicht zusagte. Anfangs wurde sie von ihnen nur "Dh'oine" (der Mensch) genannt; als sie - auf Anordnung bzw. Bitte der Dryaden - den Elfen regelmäßig half, erhielt sie den Namen "Aen Woedbeanna" (die Waldesbraut), und schließlich übernahmen die Elfen den Spitznamen der Dryaden, "Milva"[1]. Diejenigen unter den Elfen, die sie wertschätzten und ihre Sympathie für sie ausdrücken wollten, riefen sie "Sor'ca", was in der Alten Sprache Schwesterchen bedeutet.

Milva ist außerdem als Botin im Brokilon aktiv, der Heimat der Dryaden, die mehr und mehr von den umgebenen Reichen der Menschen bedroht wird, da jeder Anspruch auf den Urwald erhebt. Es ist bereits zu kämpferischen Zwischenfällen in den Regionen am Waldrand gekommen.
Die Dryaden gewähren den Elfen eine Zuflucht im Brokilon. Während des Zweiten Nilfgaard-Krieges führt Milva verletzte Elfen zerschlagener Kommandos in den Brokilon, damit sie dort ihre Verletzungen auskurieren können. Nach ihrer Genesung führt Milva die Elfen wieder sicher aus dem Wald.

Geralts Hanse[ | ]

Geralt lernt Milva in Duén Canell kennen, als er von den Dryaden wegen seiner schweren Verletzungen, die ihm nach dem Thanedd-Aufstand von Vilgefortz zugefügt wurden, gesund gepflegt wird. Geralt benötigt aktuelle Infomationen, um seine Suche nach Ciri fortzusetzen. Frau Eithné, die Herrin der Dryaden, würde es gerne sehen, wenn Milva dem Hexer hierin hilft. Widerwillig erklärt sie sich bereit, ihm die Informationen zu besorgen. Um so überraschter ist Geralt, als er die eigenwillige Bogenschützin bei Ceann Treise wiedertrifft, sie ihm und Rittersporn sogar gegen Havekare hilft und Geralt weiterhin unterstützen will, Ciri zu finden.
Auf dem Weg nach Caed Dhu stellt sich heraus, dass Milva schwanger ist von einem Elf, der verschollen ist. Sie vertraut nun Geralt an, warum sie ihm hilft, Ciri zu finden. Beim Kampf um die Jaruga-Brücke erleidet sie eine Fehlgeburt; während Geralt und Cahir die Kämpfenden ablenken, indem sie selbst ins Geschehen eingreifen, bringt Regis sie in Sicherheit und rettet damit ihr Leben.

Sie stirbt bei der Erstürmung des Stygga-Schlosses, nachdem sie sich ein Duell mit einem ähnlich talentierten Bogenschützen geliefert hatte. Zwar konnte sie ihn töten, doch schoss er seinen Pfeil einen Bruchteil früher ab und traf sie in den Bauch. Als sie stirbt, ist sie von ihren Freunden umgeben und ihre letzten Worte sind: "Ich hab dich auch lieb, Papa"(DS, Kap. 9), da sie sich daran erinnerte wie ihr Vater sie trainierte, als sie noch ein Kind war.

The Witcher 3: Wild Hunt[ | ]

Gwent: The Witcher Card Game[ | ]

Randnotizen[ | ]

  • Milvus ist der lateinische Begriff für Milan[1].
  • Angoulême, ein weiteres Mitglied der Gefährten von Geralt, nannte sie "Tante", was die Bogenschützin wirklich genervt hat und manchmal bis zur Weißglut reizte.
  • Als Teenager ist Maria von ihrem Stiefvater missbraucht worden, was einer der Gründe war, warum sie von daheim weglief.
  • Sie wusste nicht, welcher der beiden Elfen aus der Gruppe, die sie damals in den Brokilon führte, der Vater ihres Kindes ist.
  • Während eines Festes in Beauclair weckte Milva die Leidenschaft des Barons Amadis de Trastamara, der sie wiederholt zur gemeinsamen Jagd einlud und ihr schließlich einen Heiratsantrag machte. Sie gab ihm jedoch einen Korb und blieb bis zum Schluss in Geralts Hanse.
  • Milva benutzte jahrelang die zuverlässigen und teuren Sefare als ihre bevorzugte Waffe. Ihren letzten serrikanischen Sefar erwarb sie auf dem für seine kostbaren und außergewöhnlichen Waren bekannten Seebasar in Cidaris. Diesen tauschte sie - zusammen mit dem Großteil ihrer Habe und weiteren 400 Nowigrader Kronen - beim selben Händler gegen einen noch wertvolleren und besseren Bogen aus dem fernen Norden ein, den sie auch bis zum Schluss verwendete.

Galerie[ | ]

Literaturstellen[ | ]

„Seit dem Ausbruch aus dem Brokilon sind zwölf Tage vergangen, in deren Verlauf ich an die sechzig Meilen zurückgelegt habe. Ciri, wie das Gerücht besagt, ist in Nilfgaard, in der Hauptstadt des Kaiserreichs, von der mich, vorsichtig gerechnet, rund zweieinhalbtausend Meilen trennen. Aus einer einfachen Rechnung folgt, dass ich bei diesem Tempo ein Jahr und vier Monate bis dorthin brauche. Was sagst du dazu?“
„Nichts.“ Milva zuckte mit den Schultern, räusperte sich abermals. „Ich kann nicht so gut rechnen wie du. Lesen und schreiben kann ich überhaupt nicht. Ich bin ein dummes, einfaches Mädchen vom Lande. Keine Gesellschaft für dich. Auch niemand zum Reden.
„Sag so was nicht.“
„Ist doch wahr.“ Sie drehte sich heftig um. „Wozu hast du mir diese Tage und diese Meilen vorgerechnet? Damit ich dir einen Rat geb? Dir Mut mach? Deine Furcht abwehr, die Trauer lindre, die dich schlimmer quält als der Schmerz im Hinkebein? Das kann ich nicht! Du brauchst jemand anders. Diejenige, von der Rittersporn geredet hat. Die kluge, gelehrte. Die du liebst.“
„Rittersporn ist ein Plappermaul.“
„Klar. Aber manchmal hat es Hand und Fuß, was er plappert. Lass und zurückgehen, ich will mich noch betrinken.“
„Milva?“
„Was ist?“
„Du hast mir nie gesagt, warum du dich entschlossen hast, mir nachzureiten.“
„Du hast nie gefragt.“
„Jetzt frage ich.“
„Jetzt ist es zu spät. Jetzt weiß ich es selber nicht mehr.“

Feuertaufe, ("Chrzest ognia"), Ausgabe dtv 2009, S. 167 f.

„Das hättest du nicht gedacht, als wir losgezogen sind, was? Als du mich mitgenommen hast? Hast gedacht, was soll’s, dass sie ’ne ungeschliffene, dumme Dorftrine ist? Hast mir erlaubt, mitzureiten. Schlaue Gespräche, hast du gedacht, werd ich mit ihr unterwegs nich führn, aber sie kann zu gebrauchen sein. Ist ’n gesundes, kräftiges Gewächs, schießt mit dem Bogen, wird sich im Sattel nicht den Arsch verbrennen, und wenn’s gefährlich wird, macht sie sich nicht in die Hosen, sie wird von Nutzen sein. Und jetzt zeigt sich, da gibt’s keinen Nutzen, bloß Schererei. Ein Klotz am Bein. Hat’s das dumme Mädel erwischt, wie’s mit dummen Mädels eben geht!“
„Warum bist du mit mir geritten?“, fragte er leise. „Warum bist du nicht im Brokilon geblieben? Du wusstest doch …“
„Ich wusste“, unterbrach sie ihn rasch. „Ich war ja unter Dryaden, und die erkennen auf Anhieb, was mit dir los ist, vor denen verbirgst du nichts. Sie haben es eher gemerkt als ich selber … Aber ich hab nicht gedacht, dass mich die Schwäche so schnell ankommt. Ich dacht mir, es kommt ’ne Gelegenheit, da trink ich Mutterkorn oder ’n anderes Gebräu, du würdest gar nichts merken, nicht mal was ahnen …“
„So einfach ist das nicht.“
„Ich weiß. Der Vampir hat’s mir gesagt. Ich hab’s zu lange schleifen lassen, überlegt, gezögert. Jetzt wird’s nicht mehr glattgehen …“
„Das habe ich nicht gemeint.“
„Verdammt“, sagte sie nach einem Moment. „Und ich dachte, ich hätte Rittersporn in Reserve! Hab ja gesehn, dass er den starken Mann spielt, dabei ist er weich, schwach, nicht an Arbeit gewöhnt, man kann drauf warten, dass er nicht weiterkommt und wir ihn zurücklassen müssen. Ich dacht, wenn’s schlimm kommt, kehr ich mit Rittersporn um … Aber da haben wir’s: Rittersporn hält sich wacker, und ich …“

Feuertaufe, ("Chrzest ognia"), Ausgabe dtv 2009, S. 400 f.

„Ich hab ein Kommando zum Brokilon geführt“, sagte sie leise. „Das war auf dem Rodfeld, im Juni, eine Woche vor dem Johannisfeuer. Sie haben uns eingeholt, es gab einen Kampf, wir sind zu siebt davongekommen: fünf Elfenkrieger, eine Elfe und ich. Bis zum Bandwasser gut eine halbe Meile, aber Berittene hinter uns, Berittene vor uns, ringsum Finsternis, Sumpflöcher, Morast … Nachts haben wir uns in den Korbweiden versteckt, mussten den Pferden Ruhe gönnen und uns auch. Da hat sich die Elfe ohne ein Wort ausgezogen, sich hingelegt … und der erste Elf ging hin … Mir lief es kalt übern Rücken, ich wusst nicht, was ich machen soll … Weggehen, so tun, als ob ich nichts seh? Das Blut hämmert mir in den Schläfen, da sagt sie plötzlich: ‚Wer weiß, was morgen ist? Wer übers Bandwasser geht und wer ins Gras beißt? En’ca minne.‘ So hat sie’s gesagt: ein bisschen Liebe. Nur so, sagt sie, kann man den Tod bezwingen. Und die Furcht. Die Männer hatten Angst, sie hatte Angst, ich hatte auch Angst … Und ich zog mich aus und legte mich ein Stück abseits hin, breitete mir vorher eine Decke aus … Als der Erste mich in die Arme nahm, biss ich die Zähne zusammen, denn ich war nicht bereit, war verängstigt und trocken … Aber er war klug, immerhin ein Elf, dem Anschein nach noch jung … Klug … Einfühlsam … Er roch nach Moor, nach Gräsern und Tau … Dem Zweiten streckte ich selbst die Arme entgegen … Bereitwillig … Ein bisschen Liebe? Weiß der Teufel, wie viel Liebe dabei war und wie viel Angst, aber Angst war mehr da, da bin ich mir sicher … Denn die Liebe war gespielt, gut zwar, aber doch gespielt, wie bei einem Jahrmarktsspiel, denn da, wenn die Schauspieler gut sind, vergisst man sofort, was vorgetäuscht ist und was wahr. Aber die Angst war da. Sie war echt.“
Feuertaufe, ("Chrzest ognia"), Ausgabe dtv 2009, S. 402 f.

„[…] Denn ich möcht, dass du deine Ciri findest, Hexer. Dass du sie mit meiner Hilfe findest und zurückkriegst.“
„Darum bist du mir nachgeritten“, sagte er und rieb sich die Stirn. „Darum.“
Sie senkte den Kopf.
„Ebendarum bist du mit mir mitgekommen“, wiederholte er. „Du bist aufgebrochen, um bei der Rettung eines fremden Kindes zu helfen. Du wolltest bezahlen. Eine Schuld bezahlen, die du schon damals, als du losgeritten bist, aufzunehmen vorhattest … Ein fremdes Kind für das eigene. Und ich habe versprochen, dir in der Not zu helfen. Milva, ich werde dir nicht helfen können. Glaub mir, ich werde es nicht können.“
Diesmal schwieg sie. Er vermochte das nicht. Er fühlte, dass er es nicht durfte.
„Damals im Brokilon habe ich bei dir eine Schuld aufgenommen und gelobt, dass ich sie bezahlen würde. Unvernünftig. Dumm. Du hast mir zu einem Zeitpunkt geholfen, als ich Hilfe sehr nötig hatte. Solch eine Schuld lässt sich nicht zurückzahlen. Man kann nicht für etwas bezahlen, das unbezahlbar ist. Manche behaupten, dass jedes, absolut jedes Ding auf der Welt seinen Preis hat. Das ist nicht wahr. Es gibt Dinge, die haben keinen Preis, sie sind unbezahlbar. Am leichtesten erkennt man solche Dinge daran, dass sie, wenn man sie erst einmal verloren hat, für immer verloren sind. Ich selbst habe viele solche Dinge verloren. Darum kann ich dir heute nicht helfen.“
„Du hast mir schon geholfen“, erwiderte sie sehr ruhig. „Du weißt gar nicht, wie sehr du mir geholfen hast. Jetzt geh bitte. Lass mich allein. Geh, Hexer. Geh, ehe du meine Welt vollends zum Einsturz bringst.“

Feuertaufe, ("Chrzest ognia"), Ausgabe dtv 2009, S. 403 f.

Fußnoten[ | ]

  1. 1,0 1,1 Im Polnischen Original heißt die Übersetzung von Milva nicht "W die Weihe" (eine habichtartige Raubvogelgattung), sondern "W Kania", der Milan (ebenso eine habichtartige Raubvogelgattung). Milvus ist weiterhin die lateinische Bezeichnung für die Gattung der Milane (bspw. Milvus milvus = der Rotmilan).
    Es ist anzunehmen, dass diese Umbenennung wissentlich durch den Übersetzer vorgenommen wurde (wie auch beim Namen des Dichters Rittersporn), um einen weiblichen Raubvogelnamen zu finden, so wie es der Frau und dem polnischen Pendant entspricht.