Hexer-Wiki

Joanna "Kenna" Selbourne ist ein Charakter aus dem Roman "Der Schwalbenturm" ("Wieża Jaskółki").

Joanna Selbourne, die auch unter dem Namen "Kenna" bekannt ist, war eine Frau mit Fähigkeiten der Gedankenübertragung und der Wahrnehmung von übersinnlichen Kräften. So konnte sie zum Beispiel in einem Raum die Gedanken sämtlicher dort befindlichen Personen wahrnehmen und speziell Personen mit magischen Kräften unter ihnen identifizieren. Unter Hypnose konnte sie sogar Vorhersagen treffen. Aufgrund ihrer Fähigkeiten arbeitete sie für verschiedene Geheimdienste.

Stefan Skellen war ebenfalls sehr an ihren Fähigkeiten interessiert. Sie hatte den Auftrag, den Aufenthaltsort von Ciri zu lokalisieren und sie zu töten. Jedoch war sie von ihrem Charakter her nicht vom Schlage jener kriminellen Individuen, die Skellen für seine Suche einstellte.
Kenna stand auf der Seite des Gesetzes und mit ihr war es möglich, viele der Spione von Rience zu fangen. Sie benutzte die "Torten-Methode", wobei Sahne und Mehl in eine von Kenna gewiesene Richtung geworfen wurden und so das Unsichtbare sichtbar machten. Auf diese Weise wurde Riences Aufenthaltsort entdeckt, der unter einer Tarnkappe verborgen Skellen ausspionierte.


"Ich habe eine reine PPS, das heißt Psi vom ersten Typ, ohne Möglichkeit von PK. Konkret kann ich Folgendes: fremde Gedanken hören, aus der Entfernung mit einem Zauberer, einem Elf oder einem anderen Spürer sprechen. Und einen gedanklichen Befehl übermitteln. Das heißt, jemanden zwingen, dass er tut, was ich will. Ich kann auch Präkog ausführen, aber in eingeschläferten Zustand."
Der Schwalbenturm, ("Wieża Jaskółki"), Ausgabe dtv Juli 2010, S. 144


Kenna war auch als Psionikerin bekannt. In Einhürne traf sie auf Ciri. Aus Neugier wollte sie in die Gedanken des Mädchen schauen, das Leo Bonhart als Gefangene mitgebracht hatte, um ein hohes Kopfgeld zu kassieren. Ciri verfügt jedoch auch über magische Fähigkeiten und weiß sich zu wehren, als Joanna in ihren Verstand einzudringen versucht.

Als Skellens Truppe zusammen mit Rience und Bonhart schließlich Tarn Mira (in Mil Trachta) auf der Jagd nach Ciri erreichen, desertiert Joanna mit einigen anderen, da Ciri und die Träume ihr Angst eingeflößt hatten. Joanna lernt der Leser vor allem auch durch die Verhöre kennen, nachdem sie schließlich verhaftet und festgesetzt wurde. Obwohl sie sich des Risikos bewusst ist, gelingt es ihr, die Gedanken des Richters so zu beeinflussen, dass ihr Fall in einem Freispruch endet.

Im Gefängnis saß Joanna mit Proviantmeister Kohut und den Scarra-Schwestern.

Literaturstellen

Ciri erzählt von der Begegnung mit Kenna:

"Sie aber", fuhr Ciri fort, "beugte sich hinab, schaute mir in die Augen. Sofort fühlte ich etwas… etwas Seltsames… Es war, als ob mir etwas schmerzhaft im Hinterkopf knackte. In den Ohren begann es mir zu sausen. In den Augen wurde mir einen Moment sehr hell… Etwas war in mich eingedrungen, widerlich und schlüpfrig… Ich kannte das, Yennefer hatte es mir im Tempel gezeigt… Aber dieser Frau wollte ich es nicht erlauben… Also stieß ich dieses Etwas, womit sie in mich eindrang, einfach weg, stieß es weg und warf es einfach aus mir heraus, mit aller Kraft, zu der ich fähig war. Und die hochgewachsene Frau richtete sich auf und begann zu wanken, als habe sie einen Faustschlag erhalten, machte zwei Schritte rückwärts… Und Blut schoss ihr aus der Nase. Aus beiden Löchern."
Vysogota schwieg.
"Ich aber" – Ciri hob den Kopf – "begriff, was geschehen war. Plötzlich spürte ich in mir die Kraft. Ich hatte sie dort in der Wüste Korath verloren, hatte mich von ihr losgesagt. Danach konnte ich keine Kraft mehr schöpfen, sie nicht gebrauchen. Sie aber, diese Frau, hatte mir die Kraft gegeben, sie hatte mir geradezu eine Waffe in die Hand gedrückt."
Der Schwalbenturm, ("Wieża Jaskółki"), Ausgabe dtv Juli 2010, S. 476