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Das Ewige Feuer ("Wieczny ogień") ist eine Kurzgeschichte aus der Kurzgeschichtensammlung Das Schwert der Vorsehung von Andrzej Sapkowski. Es ist die dritte Geschichte der Sammlung.

Inhalt[ | ]

Spoiler-Hinweis!
Die Inhaltsangabe enthält diverse Spoiler.

Tellico Lunngrevink Letorte und Dainty Biberveldt von der Knöterichau[ | ]

Geralt besucht die Stadt Novigrad, ohne ein festes Ziel zu haben. Dort trifft er Rittersporn, der gerade zur Belustigung der Bürger von seiner Geliebten Vespula lautstark vor die Tür geworfen wird. Sie beschließen, in das Gasthaus der Herberge "Lanzenspitze" einzukehren. Dort treffen sie den Halbling, Kaufmann Dainty Biberveldt, ein Bekannter von Rittersporn. Dainty nimmt gerade eine Mahlzeit im separaten Alkoven zu sich und lädt die beiden ein. Während sie sich gemütlich unterhalten, wird die Tür zum Alkoven aufgestoßen und Dainty Biberveldt stürmt herein. Wütend, in schmutziger und ramponierter Kleidung stürzt er sich auf sein Ebenbild. Der Zwilling am Tisch ergreift die Flucht, wird jedoch in der Gaststube von Geralt gestellt. Der entsetzte Herbergswirt will die Wache rufen, seine Tochter Detschka fällt in Ohnmacht. Man einigt sich jedoch, kein Aufsehen zu erregen und zieht sich in den Alkoven zurück. Der Wirt hat sich immer noch nicht beruhigt und fürchtet um seine Kundschaft, wenn jemand mitbekommt, was hier vor sich geht.

Der schmutzige Dainty Biberveldt beschuldigt sein Ebenbild aus der Lanzenspitze, ein Doppler zu sein. Er hat Recht. Gefesselt mit einer Silberkette von Geralt, schwindet die Ähnlichkeit und zum Vorschein kommt die Kreatur eines Gestaltenwandlers: Tellico Lunngrevink Letorte, den seine Freund Dudu nennen. Er hatte den echten Biberveldt vor Novigrad aufgelauert, überfallen, hat seine Pferde in Novigrad verkauft und mehr Gewinn gemacht, als wenn die Pferde in Teufelsfurt verkauft worden wären – wie es der echte Dainty vorgehabt hatte. Das Geld hat Dudu gleich weiterinvestiert, indem er Waren gekauft hat, die auf den ersten Blick nutzlos sind und niemand kaufen wird.

Chappelle[ | ]

Dainty ist außer sich angesichts des finanziellen Verlustes und will Dudu vom Leben in den Tod befördern. Bevor er das in die Tat umsetzt, betritt der Steuereintreiber Schwann den Alkoven, um von Dainty 1.553 Kronen Steuern für die abgeschlossenen Geschäfte einzutreiben. Einen der beiden Daintys packt beim Anblick des städtischen Beamten das Grauen und er ergreift die Flucht. Dieses Mal mit Erfolg.

Geralt, Rittersporn und Dainty beratschlagen, was zu tun ist. Dainty will unbedingt seinen Doppelgänger finden, um ihm das Geld abzunehmen, damit er die Steuern zahlen kann. Bleibt er die Steuern schuldig, wandert er in den Kerker und sein Ruf wäre ruiniert. Sie sind noch am Beratschlagen, als Chappelle mit Männern der Tempelwache aufkreuzt, die schwer bewaffnet sind mit Lamien und nicht zögern würden, davon Gebrauch zu machen. Chappelle informiert die drei, dass er den Herbergswirt in den Kerker geworfen hat wegen Ketzerei. Er hat gewagt zu behaupten, dass es in Novigrad Ungeheuer wie Doppler gibt. Das sei jedoch unmöglich, da die Macht des Heiligen Feuers so stark ist, dass es Ungeheuer in Novigrad nicht geben kann. Chappelle informiert die drei weiterhin darüber, dass der Wirt Anzeige gegen sie erstattet hat, weil sie mit dem Doppler unter einer Decke stecken. Die Anzeige eines Gotteslästerers wurde fallen gelassen. Chappelle rät auf seine herablassend freundliche Art, dass die drei die Stadt so bald wie möglich verlassen sollten, damit Ruhe einkehrt – selbstverständlich nachdem Dainty seine Steuerschulden beglichen hat.

In einem privaten Gespräch fragt Chappelle Geralt, ob er bereit wäre, ein solches Ungeheuer – sollte es das geben – unschädlich zu machen. Geralt lehnt ab, da in einer bevölkerten Stadt bei einer Ungeheuerjagd zuviel Unschuldige verletzt werden können. Zähneknirschend akzeptiert Chappelle dies. Es ist offensichtlich, dass sich die beiden nicht mögen.

Bank und Börsengeschäfte[ | ]

Durch den Kaufmann Pizmak erfährt Dainty, dass Dainty aufgrund eines Machtwechsels ein ungeheurer Geniestreich gelungen ist mit den Koschenillen, Waren, die er für wertlos gehalten hatte. Die drei beschließen, der Sache auf den Grund zu gehen und besuchen Vimme Vivaldi, den Bankier und Börsenmakler der Stadt. Der Zwerg Vimme Vivaldi bestätigt die Nachricht von Pizmak und erzählt außerdem, dass Dainty vor drei Tagen bei ihm war, um verschiedene Kredite aufzunehmen und Preise für die erworbenen Waren für den Markt zu diktieren. Auf den ersten Blick sieht alles nach einem Desaster für Dainty aus, doch mit dem Gewinn, der durch den Verkauf der Koschenillen erzielt werden konnte, sind bereits die Steuerschulden bei Schwann beglichen worden. Noch während Dainty sich berichten lässt, was sein Doppelgänger für Geschäfte abgeschlossen hat, zeichnet sich ein weiterer Gewinn für Dainty ab durch den Verkauf der scheinbar wertlosen Mimosenrinde an den Kaufmann Sulimir. Dainty sollte allen Grund zur Freude haben, denn wie es scheint, verfügt der Kaufmann über Informationen auf dem Markt, die sonst keiner kennt. Das lässt auch Leute aus der Politik wie Chappelle aufhorchen, der solche Informationen immer als Erster besitzen möchte. Und der sich nun fragt, wie ein Halbling wie Dainty Biberveldt an solche Information kommt.

Westmarkt[ | ]

Dainty ist jetzt mehr den je fest entschlossen, seinen Doppelgänger zu finden. Von einem Kanzleischreiber aus Vivaldis Bank erfährt er, dass sein Doppelgänger auf dem Westmarkt ist, um dort wieder neue Waren einzukaufen. Auf dem Westmarkt herrscht reges Treiben, trotzdem wird Dudu in der Gestalt von Dainty aufgetrieben. Der echte Dainty und Geralt verfolgen ihn. Schließlich stellt Geralt den Doppelgänger in einer Fleischerlagerhalle und verlangt von Dudu, sofort die Stadt zu verlassen. Trotz der ertragreichen Geschäfte bekommt der echte Dainty mehr und mehr Schwierigkeiten. Da Dudu um sein Leben fürchtet, verwandelt er sich in die Gestalt von Geralt und hofft mit den Kampffähigkeiten von Geralt den echten Geralt besiegen zu können. Geralt kann Dudu davon überzeugen, dass ihm das nicht gelingen wird. Kampflos legt Dudu die Gestalt Geralts ab. Er erklärt dem Hexer, dass er sowie alle Doppler niemals etwas Böses im Sinn hatten. Die Menschen haben sie wegen ihrer (hässlichen) Andersartigkeit, die sie nicht verstehen, gejagt. Dabei wünschten sie sich nichts weiter, wie jedes andere Lebewesen normal leben zu können. Anscheinend ist das nur möglich, wenn sie eine fremde Gestalt annehmen.

Dudu will jedoch die Stadt verlassen als eine Person, die nicht von der halben Stadt gejagt wird - als Rittersporn, der frohen Mutes und mit einem Lied auf den Lippen Novigrad verlässt. Bedauerlicherweise wird er in der Menschenmenge von Vespula entdeckt, die gar nicht gut auf den Barden zu sprechen ist. Sie schlägt Dudu in Gestalt von Rittersporn mit einer Bratpfanne nieder. Dudu verliert das Bewusstsein und nimmt seine natürliche Form an. Noch bevor die Menge die Verwandlung mitbekommen kann, reißt Geralt einen Teppich vom Stand eines Händlers und wickelt Dudu darin ein. Jedoch hat Vespulas dramatischer Auftritt bereits zuviel Aufmerksamkeit erlangt. Rittersporn und Dainty eilen herbei, ebenso wie der Statthalter Chappelle. Dieses Mal allein, ohne seine Leibgarde.

Verwandtschaft[ | ]

Chappelle weiß, dass sich Daintys Doppelgänger in dem Teppich versteckt und verlangt, dass er sich von Rittersporn in Dainty verwandelt und sich zeigt. Der echte Dainty stellt sein Ebenbild als seinen Vetter Dudu Biberveldt vor und dass die beiden beschlossen haben, dass sich Dudu fortan als Faktor in Novigrad niederlässt, während er selber Geschäfte außerhalb abschließt. Obwohl diese offensichtliche Lüge auffliegen müsste, glaubt Chappelle die Geschichte. Er wird auch nicht misstrauisch, als ihnen durch einen von Vimmes Kanzleischreibern mitgeteilt wird, das weitere Warenposten gewinnbringend verkauft wurden. Rohstoffe, mit denen die Kirche des Heiligen Feuers Kerzen in vielen Kapellen und Altären anzünden ließ. Die anfallende Umsatzsteuer wird den Kaufleuten Biberveldt von Chappelle erlassen, weil es sich um einen Verkauf zu Heiligem Zweck handelte.

Es stellt sich heraus, dass der echte Chappelle vor zwei Monaten an einem Schlaganfall starb und ein weiterer Doppler seine Rolle übernahm. Wie es scheint, haben die Menschen sich geirrt, die die Doppler für gefährlich hielten und sie beinahe ganz ausgerottet hätten.

Charaktere[ | ]

Erwähnte Charaktere:

Adaptionen[ | ]

Obwohl von verschiedenen Kurzgeschichten Episoden für die Wiedźmin Comic-Serie und der TV-Produktion The Hexer verwendet wurden, gibt es zu "Das Ewige Feuer" keine direkten Adaptionen. Die siebte Folge der TV-Serie "Dolina Kwiatów" enthält Inhalte aus dieser Kurzgeschichte sowie von "Der Rand der Welt".

Randnotizen[ | ]

  • In diesem Band erfährt der Leser vom Umsturz in Poviss von Charakter Pizmak. Rhyd wird enthront und an seine Stelle kehren die Thysseniden zurück, somit ist nun Esterad Thyssen neuer Regent. In "Das Ewige Feuer" verkauft Dainty Biberfeldts Ebenbild, der Doppler Dudu, erfolgreich W Koschenille, da die Thysseniden das aus diesen Schildläusen gewonnene "Scharlach" (Karminrot) als Erkennungsfarbe haben und nicht das Indigo-Blau, wie Rhyds Heer.(SV/EF, S.201)
    Dies bedeutet, dass "Das Ewige Feuer" chronologisch nach "Zeit des Sturms" spielt, da in diesem Band Rhyd noch der Herrscher von Poviss war.
  • Offenbar ist Geralt hier auch schon nicht mehr mit Yennefer zusammen, da Rittersporn danach fragt, wie es mit ihr steht und Geralt darauf antwortet: "Gar nicht."(SV/EF, S.166)